Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) setzt sehr erfolgreich Spürhunde zur Bekämpfung von Schädlingen ein. Gemeinsam mit BFW-Leiter Peter Mayer hat sich Bundesminister Norbert Totschnig ein Bild von diesem innovativen Projekt gemacht, das international hoch anerkannt ist.

 

Bundesminister Norbert Totschnig
„Gerade die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass der Klimawandel erhebliche Auswirkungen auf den Wald und den Holzbestand hat. Vor allem Schädlinge wie der Asiatische Laubholzkäfer werden zu einem immer größeren Problem. Umso wichtiger ist es, innovative Lösungen zu erarbeiten und einzusetzen, um unsere Wälder zu schützen. Das BFW gehört mit dem Spürhunde-Programm und weiteren Initiativen zu den innovativen Vorreitern. Der Hund ist seit Beginn der Geschichte der beste Freund des Menschen. Nun wird er auch zum besten Freund des Waldes.“

„Auf das Konto des Borkenkäfers gingen im Jahr 2021 rund 2 Mio. m3 Schadholz. Durch lange Trockenphasen und höhere Temperaturen hat der Schädlingsdruck Rekordwerte erreicht. Es ist damit zu rechnen, dass das Schadausmaß durch die Klimaerwärmung steigen wird. Wir prüfen, ob ein Borkenkäferbefall durch Spürhunde früher erkannt werden kann und so unsere Wälder noch besser geschützt werden.“

 

BFW Leiter Peter Mayer
„Im Klimawandel stellen auch invasive Schadorganismen eine Bedrohung für die Waldgesundgeit dar. Beispielsweise der Asiatische Laubholzbockkäfer hat auch in Österreich für große Schäden gesorgt. In allen Fällen konnte er, nicht zuletzt dank guter Methoden zur Erkennung befallener Bäume wie etwa durch die Spürhunde, wieder beseitigt werden.“

 

Spürhunde-Projekt zur Bekämpfung von Schädlingen

  • Seit 2009 werden am BFW Spürhunde ausgebildet, die Kot, Bohrspäne, Eiablagen, befallene Wirtspflanzen, adulte Tiere oder lebende Larven des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB, Anoplophora glabripennis) und seines Verwandten, des Citrusbockkäfers (CLB, A. chinensis) erschnüffeln können. Diese Schädlinge befallen Laubbäume und können zu deren Absterben führen.
  • Zahlreiche Funde bei Importkontrollen von Verpackungsholz und europaweit aufflammende Befallsherde zeigen die Notwendigkeit von solchen Bekämpfungsmaßnahmen.
  • Bisher wurden 131 Hunde und 101 Hundeführer aus Österreich, Deutschland, der Schweiz sowie aus Belgien bzw. den Niederlanden ausgebildet.
  • Zusätzlich werden seit 2017 Spürhunde auch auf die Detektion des asiatischen Eschenprachtkäfers (EAB, Agrilus planipennis), der vor den Toren der EU steht, ausgebildet.
  • In einem Pilotprojekt werden die vierbeinigen Supernasen auch auf den Borkenkäfer trainiert. Vorerst wurden laut Mayer sechs Hunde ausgebildet, begleitend dazu wird ein Zertifikatslehrgang zur Ausbildung zum Borkenkäfer-Spürhundeteam entwickelt.

 

Informationen zum Bundesforschungszentrum für Wald sind unter www.bfw.gv.at verfügbar.