Das aktuelle, schwache Konjunkturwachstum ist mit 0,2 % das höchste seit eineinhalb Jahren. Es wird durch den privaten Konsum und Dienstleistungsbereich gestützt, der produzierende Bereich und das Bauwesen befinden sich jedoch weiterhin in einer Rezession. Aktuelle Einschätzungen gehen sogar von einer weiteren Verschlechterung für die kommenden Monate aus.
Die Standorte der österreichischen Sägeindustrie sind, auch aufgrund der Stillstände über die Mai-Feiertage, sehr gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Daher ist die Nachfrage aktuell gering. Die Holzernteaktivitäten konzentrieren sich derzeit zwar auf die Schadholzaufarbeitung, dennoch sind mangels Nachfrage und regional hohem Angebot in Teilen Österreichs Waldlager entstanden. Zudem ist aufgrund der Witterung der vergangenen Wochen die Befahrbarkeit der Forststraßen mancherorts eingeschränkt. Die Preise haben in Kärnten, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg am oberen Preisband nachgegeben. Das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ weist österreichweit zwischen € 83,- und € 107,- je FMO eine große Bandbreite auf. Die Nachfrage nach Lärche ist sehr rege und übersteigt bei zumeist gleichbleibenden Preisen weiterhin das Angebot. Die Produktion von Kiefer sollte saisonbedingt nur in enger Abstimmung mit dem Käufer und unter Gewährleistung zeitnahem Abtransports erfolgen, um Qualitätsverluste zu vermeiden. Auch hier wurden die Preise regional abgesenkt.
Die Lager der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind ebenfalls gut bevorratet. Der Abtransport bereitgestellter Industrierundholzmengen wird, mit Ausnahme vom Süden Österreichs, als kontinuierlich bezeichnet. Die Preise sind stabil. Mit Werten zwischen € 63,- und € 98,- je Tonne atro weisen sie jedoch auch hier eine sehr große Spannweite auf. Die Preise für Rotbuchenfaserholz wurden allgemein an das Österreichniveau angepasst und liegen zwischen € 80,- und € 100,- je Tonne atro.
Am Energieholzmarkt ist die Lage derzeit angespannt. Zusätzliche Mengen sind kaum abzusetzen. Ein geringer Verbrauch in der letzten Heizsaison und entsprechend hohe Lagerstände sowie großes Angebot, teilweise auch aus dem Industrierundholz, dämpfen die Nachfrage.
Die kühle und nasse Witterung der letzten Wochen hat die Borkenkäferentwicklung etwas eingebremst. Dennoch sind die Fangzahlen des Monitoringsystems außergewöhnlich hoch. Zusätzlich zum Buchdrucker ist auch der Kupferstecher vermehrt zu finden. Daher sollten auch Stangenhölzer sowie der Kronenbereich verstärkt auf Stehendbefall kontrolliert werden.
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum Mai – Anfang Juni 2024 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.
Holzmarktbericht Juni 2024
Holzpreise Juni 2024
Preisentwicklung Juni 2024