Bei der heutigen EU-Ratssitzung haben Österreich und weitere Mitgliedsstaaten einen Antrag zur dringend notwendigen Vereinfachung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) eingebracht. Hintergrund sind die zuletzt veröffentlichten, höchst umstrittenen Risikoeinstufungen der Länder durch die Europäische Kommission. Die Land&Forst Betriebe Österreich werten diese Initiative als deutliches Signal für eine ausgewogene, risikobasierte Umsetzung der Verordnung.
„Die Initiative ist ein klares Zeichen, dass die aktuelle Umsetzung der EUDR in ihrer jetzigen Form nicht tragbar ist“, erklärt Konrad Mylius, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich. „Wir danken Bundesminister Norbert Totschnig für seinen Einsatz und begrüßen ausdrücklich den Vorstoß, praktikable Lösungen für Länder mit nachweislich vernachlässigbarem Entwaldungsrisiko zu schaffen. Ebenso fordern wir mehr Transparenz in Bezug auf die Risikobewertung und bei der Umsetzung der Verordnung, um Rechtssicherheit für die betroffenen Betriebe zu gewährleisten.“
Ziel des Antrags ist es, Vereinfachungen für Länder ohne relevantes Entwaldungsrisiko zu schaffen. Für diese Staaten sollen bürokratische Auflagen spürbar reduziert werden, sodass der Fokus wieder auf jene Regionen gelenkt wird, in denen tatsächlich ein hohes Entwaldungsrisiko besteht. Damit sollen unverhältnismäßige Dokumentations- und Sorgfaltspflichten vermieden werden, die insbesondere auch für die heimischen, nachhaltig wirtschaftenden Forstbetriebe eine erhebliche Belastung darstellen.
Anlass für die Forderungen sind die jüngst bekannt gewordenen, intransparenten Risikoeinstufungen der EU-Kommission im Rahmen der EUDR. Trotz klarer Vorgaben in Artikel 29 zur objektiven, datenbasierten Bewertung wurden selbst Länder mit massiven Entwaldungsraten – wie Brasilien – nicht als Hochrisikoländer eingestuft. Eine Vorgehensweise die jedenfalls die Glaubwürdigkeit der Verordnung untergräbt.
„Mit dem heutigen Antrag ist ein erster, wichtiger Schritt getan. Jetzt liegt es an den Institutionen, Verantwortung zu übernehmen und die Verordnung im Sinne von Nachhaltigkeit, Fairness und Praxistauglichkeit weiterzuentwickeln“, betont Mylius abschließend.
Die Land&Forst Betriebe Österreich sind die freiwillige Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter, mit der Zielsetzung, Österreichs Wälder und Felder als betriebliche Grundlage und gesellschaftlichen Mehrwert zu erhalten und Bewusstsein für die Anliegen privater land- und forstwirtschaftlicher Betriebe und deren Tätigkeit zu schaffen. Die Mitgliedsbetriebe der Land&Forst Betriebe Österreich bewirtschaften zusammen mehr als ein Viertel des österreichischen Waldes und produzieren jede fünfte Tonne des österreichischen Getreides.
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