Über 20% mehr Schadholz als 2021

Wien, 2. Mai 2023 (aiz.info). – Im Jahr 2022 wurden im österreichischen Wald 19,36 Mio. Erntefestmeter (Efm) ohne Rinde eingeschlagen, und damit um 937.670 Efm bzw. 5,09% mehr als im Jahr davor. „Die Steigerung ist insbesondere auf höhere Holzpreise zurückzuführen, aber auch auf die hohen Schadholzmengen in der Steiermark, Kärnten und Tirol. Mit insgesamt 7,26 Mio. Erntefestmetern – einem Anteil von 37,50% – fiel um 20,11% mehr Schadholz als 2021 an“, teilt Bundesminister Norbert Totschnig mit.

Laut Zahlen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft lag der Holzeinschlag im Jahr 2022 um 4,45% über dem fünfjährigen Durchschnitt (fünfjähriger Durchschnitt 2018 bis 2022: 18,54 Mio. Efm) und um 8,08% über dem zehnjährigen Durchschnitt (zehnjähriger Durchschnitt 2013 bis 2022: 17,91 Mio. Efm).

Kleinwaldbesitzer und Kleinwaldbesitzerinnen (Waldfläche unter 200 ha) schlugen mit 11,36 Mio. Efm um 4,73% mehr als im Jahr 2021 ein. Der Anteil des Kleinwaldes am Gesamteinschlag betrug 58,69%.

Betriebe (Waldfläche ab 200 ha, ohne Österreichische Bundesforste AG) erhöhten den Gesamteinschlag gegenüber dem Erhebungsjahr 2021 um 4,9% auf 6,02 Mio. Efm. Der Anteil am Gesamteinschlag lag bei 31,08%. Die Österreichische Bundesforste AG erhöhte den Einschlag um 7,85% auf 1,99 Mio. Efm. Der Anteil der Bundesforste am Gesamteinschlag betrug 10,23%. Im Vergleich mit den langjährigen Durchschnitten zeigt sich, dass der Schadholzanfall im Jahr 2022 um 17,27% unter dem fünfjährigen Durchschnitt (8,78 Mio. Efm) und um 1,91% über dem zehnjährigen Durchschnitt (7,12 Mio. Efm) lag.

Die Sägewerke zahlten Statistik Austria zufolge für das Leitsortiment (Blochholz Fichte/Tanne, Klasse B, Media 2b) 2022 im Jahresdurchschnitt pro Festmeter mit 112,75 Euro um 12,2% mehr als 2021. Noch kräftiger stiegen die Preise für Industrie- und Brennholz.

„Der Wald und seine Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter stehen weiterhin vor großen Herausforderungen. Trockenheit, Sturm und Borkenkäfer belasten das Ökosystem außerordentlich. Das gehäufte Auftreten dieser Schadfaktoren zeigt, wie wichtig resistente und stabile Wälder für die nachhaltige Waldbewirtschaftung sind. Aus diesem Grund haben alle Maßnahmen, den Wald klimafit zu machen, höchste Priorität. Das Maßnahmenpaket im Rahmen des Österreichischen Waldfonds hilft dabei“, unterstreicht Totschnig.

Eine multifunktionale Waldbewirtschaftung mit nachhaltiger Holznutzung sei weiterhin das „Credo für die Zukunft“. „Neben der Kohlenstoffspeicherung im Wald leistet die nachhaltige Holznutzung einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Die Verwendung von Holz und dessen Nebenprodukten als Baustoff oder Ersatz fossiler Brennstoffe trägt somit zur Dekarbonisierung bei“, so der Minister.

Detaillierte Informationen unter https://info.bml.gv.at/themen/wald/wald-in-oesterreich/wald-und-zahlen/Holzeinschlag.html