Mit dem Abschluss des LE-Projekts „WaWiP – Waldbiodiversität von der Wissenschaft zur Praxis“ erhalten Waldbesitzer:innen und Waldbewirtschafter:innen in Österreich zwei zentrale Werkzeuge, um Biodiversität in ihren Wäldern gezielt zu fördern: Die Broschüre „Biodiversität im Waldbau – Eine Orientierungshilfe für die Praxis“ und die digitale Plattform www. waldoekologie-service. at bieten konkrete Anleitungen und Hintergrundwissen für eine naturnahe, klimaresiliente Waldbewirtschaftung.
Komplexe Zusammenhänge praxisorientiert erklärt
Das Team am Bundesforschungszentrum für Wald unter Leitung der BIOSA bereitete die oft komplexen Zusammenhänge zwischen Waldbewirtschaftung und Biodiversitätsförderung übersichtlich und anwendungsorientiert auf. „Viele Waldbewirtschafter:innen wissen, dass strukturreiche, artenreiche Wälder widerstandsfähiger gegen Klimawandel-Herausforderungen wie Dürre, Sturm oder Schädlingsbefall sind,“ erklärt Dr. Kurt Ramskogler, Präsident der Naturschutzorganisation BIOSA. „Doch es fehlt oft an fundierter, praxisnaher Information, wie sich Biodiversität mit nachhaltigen forstlichen Bewirtschaftungszielen vereinen lässt. “
Die neue Orientierungshilfe zeigt Waldbesitzer:innen kompakt, welche Maßnahmen – von der Bestandesbegründung über Pflegeschritte bis zur Endnutzung – besonders gut zur Förderung der Biodiversität geeignet sind. Die Maßnahmen gliedern sich in fünf Themenblöcke: Baumartenvielfalt, Struktur, Habitate, Totholz und Prozessschutz. Eine intuitive Gliederung nach Entwicklungsstufen (Jungwuchs bis Altbestand) erleichtert die Auswahl passender Maßnahmen. Ergänzend bietet die Broschüre Praxisbeispiele, Umsetzungstipps und Hintergrundinformationen zu ökologischen Zusammenhängen.
Waldökologische Serviceplattform als digitale Drehscheibe zur Biodiversität im Waldbau
Die zweite Säule des Projekts ist die Waldökologische Serviceplattform, die als digitale Drehscheibe für Biodiversitätswissen im Rahmen der aktiven nachhaltigen Waldbewirtschaftung dient. Hier finden Waldbesitzer:innen umfassende Informationen zu waldökologischen Maßnahmen, Planungen, Monitoringmöglichkeiten sowie einen Überblick über aktuelle Initiativen, Ansprechpersonen und Anlaufstellen in ihrem Bundesland.
Beide Angebote entstanden in Zusammenarbeit mit forstlichen und naturschutzfachlichen Partnern. „Unser Ziel war es, nicht nur wissenschaftliche Grundlagen bereitzustellen, sondern praxisorientierte Unterstützung für den forstlichen Alltag zu schaffen,“ sagt Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald.
Weitere Informationen:
Broschüre: https://www.waldoekologie-service.at/Biodiversitaet_im_Waldbau.pdf
Rückfragen an:
DI Christian Lackner, BFW, 0664 8412702, christian.lackner@bfw.gv.at
DI Renate Haslinger, BIOSA, 0664 1569855, biosa@landforstbetriebe.at,