Zufriedenheit der Bevölkerung mit Waldaufenthalten sehr hoch

Wien, 18. März 2025 (aiz.info). – Die Studie „REFOMO – Die Erholungswirkung klimafitter Wälder“, ein gemeinsames Forschungsprojekt des Bundesforschungszentrums für Wald und der Universität für Bodenkultur Wien (Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung, ILEN), bestätigt die Wichtigkeit des Waldes als Erholungsraum in Österreich. Die Zufriedenheit der Bevölkerung mit Waldaufenthalten ist dabei ausgesprochen hoch.

Das durch den Waldfonds geförderte Projekt wurde im September

2023 gestartet, um die Erholungswirkung des Waldes – ein in der Waldstrategie und im Rahmen von Forest Europe anerkannter Aspekt nachhaltiger multifunktionaler Waldbewirtschaftung – systematisch zu untersuchen. Die Studie liefert wertvolle Erkenntnisse über die Einstellungen, Verhaltensweisen und Wahrnehmungen der Bevölkerung zum österreichischen Wald als Erholungsraum und seinen klimabedingten Veränderungen. Zudem beleuchtet sie die Bedeutung der Walderholung aus Sicht der Waldbewirtschaftenden.

Zentrale Ergebnisse der Studie  

Herzstück der Untersuchung ist eine repräsentative, österreichweite Befragung von über 3000 Personen sowie Experteninterviews mit 24 Waldbewirtschafter:innen unterschiedlich großer Forstbetriebe in ganz Österreich. Die Ergebnisse zeigen:  88 % der Befragten nutzten den Wald in den vergangenen zwölf Monaten zur Naherholung – also für maximal eintägige, nicht mit einer Übernachtung verbundene Aufenthalte.

Durchschnittlich wird der Wald einmal pro Woche für etwa zwei Stunden besucht. Die meisten Befragten gehen im Wald wandern (90 %). Danach kommen Sammeln (29 %), Naturbeobachtung (27 %), Radfahren (21 %) und Hundeausführen (19 %). 67 % der befragten Bevölkerung haben einen Wald in Gehweite zu ihrem Wohnort. Waldgebiete in der Nähe von Städten und Ballungszentren sind besonders stark frequentiert. Bei der Wahl des Erholungswaldes spielen Ruhe, Natürlichkeit und eine gute Erreichbarkeit eine zentrale Rolle.

Der Wald als geschätzter Erholungsraum  

Die Umfrageergebnisse belegen eindeutig die hohe Wertschätzung des Waldes in der Bevölkerung. 74 % der Befragten sind vom gesundheitlichen Nutzen durch Waldbesuche überzeugt. Auch die Waldbewirtschafter:innen erkennen die Bedeutung des Waldes für die Gesellschaft und sehen ihn nicht nur als Erholungs- und Gesundheitsraum, sondern auch als einen wichtigen Ort für Naturerfahrungen. Zudem nehmen sowohl die Bevölkerung als auch die Waldbewirtschafter:innen eine steigende Nutzung der Wälder in den letzten Jahren wahr. Besonders Aktivitäten wie E-Biken und Skitourengehen haben laut den Waldbewirtschaftenden zugenommen.

„Die Erholung im Grünen ist ein Grundbedürfnis des Menschen, der österreichische Wald spielt hier eine besondere und vor allem positive Rolle. Die immer stärker werdende Inanspruchnahme des Waldes für die Erholungsnutzung bedarf aber einer Lenkung der Besucher:innenströme,“ sagt Arne Arnberger, Institutsleiter BOKU-ILEN.  Allerdings beobachten viele Waldbesucher:innen eine Zunahme von Waldschäden, was für einige die Erholungswirkung mindert. Gleichzeitig zeigt die Studie eine hohe Akzeptanz forstlicher Maßnahmen zur Erhaltung des Waldes im Klimawandel.

Potenziale für eine strategische Entwicklung  

Trotz ihrer hohen gesellschaftlichen Bedeutung sind gezielte Ansätze auf betrieblicher Ebene zur Integration der Erholungswirkung in Planungsinstrumente, etwa als Bestandteil von Waldwirtschaftsplänen, bisher kaum etabliert. Dennoch investieren viele Waldbewirtschafter:innen Zeit und Ressourcen in das Besucher:innenmanagement, die Instandhaltung von Wanderwegen und die Pflege der Infrastruktur – oft in Kooperation mit Gemeinden, Tourismusorganisationen und Vereinen. Die Ergebnisse der REFOMO-Studie können als wichtige Datengrundlage für entsprechende Entscheidungen dienen.

“Um die Dynamik der Bedürfnisse von Erholungssuchenden und Waldbesitzenden besser zu verstehen, soll die Erhebung der Erholungsleistung des Waldes künftig regelmäßig erfolgen und bestehende Waldmonitoringsysteme ergänzen. Unser Ziel ist es, den multifunktionalen Wald, wie er im österreichischen Forstgesetz verankert ist, vollständig zu erfassen“, betont BFW-Leiter Peter Mayer die Bedeutung der REFOMO-Studie.

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