Bereits seit dem Jahr 1983 werden herausragende Leistungen für Wald und Umwelt mit dem „Grünen Zweig“ geehrt. Der Tiroler Forstverein überreichte diese Auszeichnung Dr. Hubert Kammerlander für seine Historiographie der NS-Widerstandskämpfer im Tiroler Forstdienst.

Anlässlich der Vortragsveranstaltung mit der Wissenschaftlerin des Jahres 2023 Frau Dr.in Andrea Fischer zum Thema „Gletscher verschwinden und Gebirge zerbröseln“ im Haus der Begegnung Innsbruck, durfte der Tiroler Forstverein Forstdirektor a.D. Dr. Hubert Kammerlander für seine Verdienste mit dem „Grünen Zweig“ ehren.

Widerstandskämpfer im Tiroler Forstdienst

„Durch einen inneren Ruf und aus Gründen der eigenen Familiengeschichte habe ich die Recherche über die Historiographie der Widerstandskämpfer im Tiroler Forstdienst begonnen“ eröffnet Dr. Hubert Kammerlander gerührt seine Danksagung. Dr. Hubert Kammerlander studierte Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien und arbeitete als Assistent am Waldbauinstitut. Im Jahre 1978 wechselte der gebürtige Tiroler nach Innsbruck. Er war neun Jahre in der forstlichen Planung tätig und im Anschluss Leiter der Bezirksforstinspektion Wörgl. Im Jahre 1999 bekleidete er die Position des Landesforstdirektors, wobei ihm die Intensivierung der forstlichen Nutzungen sowie die Stärkung der Eigenverantwortung der Tiroler Waldbesitzer von besonderer Bedeutung waren.

Nach seiner Pensionierung war es für Dr. Hubert Kammerlander eine Herzensangelegenheit die Ge-schichte der NS-Widerstandskämpfer im Tiroler Forstdienst aufzuarbeiten. Diesem wichtigen Teil der Ge-schichte widmete er sich mit großem Engagement und unermüdlichem Einsatz. Im Zuge seiner historischen Arbeiten konnte auch eine verfallene Gedenkstätte oberhalb der Praa-Alm in Wildschönau wiedererrichtet werden. Ein großes Holzkreuz mit einer gravierten Tafel wurde hier errichtet, welches als Mahnmal an den Mut und den Widerstand von Walter Caldonazzi und drei weiteren Tiroler Forstleuten erinnert. Mit seiner Arbeit hat Dr. Hubert Kammerlander wesentlich zum Gedenken an die Widerstandskämpfer und zum Bewusstsein für aktive Zivilcourage beigetragen.

Link: https://tiroler-forstverein.at/widerstandskaempfer

„Gletscher verschwinden und Gebirge zerbröseln“

„Der Wald ist eines der wichtigsten Themen im gesamten Alpenraum“ leitete Frau Dr.in Andrea Fischer ihren Vortrag ein. Die Gletscher Österreichs befinden sich seit 1850 mit zwei kleinen Unterbrechungen im Rückzug. Das Jahr 2022 brachte noch nie gemessene Schmelzraten. „In einem Jahr verloren die Gletscher eine 3 m dicke Schicht Eis.“ stellt Dr.in Andrea Fischer fest und sagt den ausgedünnten Eisflächen rasches Ende voraus. Sie beschäftigt sich seit Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gletscher 2 Tirols. Die Vegetation rückt schnell nach, teils wachsen bereits erste Pflanzen auf den schuttbedeckten Eisflächen. Noch ist nicht sicher, ob das Wetter der letzten beiden Jahre statistische Ausreißer waren, oder ob die Erwärmung bei uns rascher und sprunghafter voranschreitet als in den Szenarien berechnet. Klimaarchive wie Eisbohrkerne erlauben uns, zu analysieren mit welcher Geschwindigkeit die Ökosysteme auf die Änderungen reagieren und welche Maßnahmen eine Anpassung unterstützen könnten.

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